Jedes Jahr sterben Hunderttausende Vögel in Tschechien nach Kollisionen mit Glasflächen. Hierbei ist nicht nur die Rede von zahlreichen Kollisionen mit nicht abgesicherte Lärmschutzwänden. Vögel kollidieren auch oft mit kleineren Glasflächen, die sich u.a. an Familienhäusern, Plattenbauten, Schulen, Verwaltungsgebäuden, Haltestellen, Schuppen oder Glashäusern befinden.
Im Glas wiederspiegelt sich oftmals die Umgebung, weshalb die Vögel das Glas nicht sehen. Foto: Wildlife World
Auf diese kleinere Glasflächen, die sich größtenteils in Privatbesitz befinden, wollen wir uns fokussieren. Hier sind nämlich andere Maßnahmen als bei Linienkonstruktionen gefragt. Es ist nicht anzunehmen, dass Eigentümer ihre Wohnzimmerfenster so bekleben, damit sie den ganzen Tag leuchten müssen, oder ihr Haus nach der Installation des Vogelschutzes einem vergitterten Gefängnis ähnelt – die effektivste Lösung sind dem gesamten Fensterbereich verteilte Streifen mit etwa 10 cm Abständen. Zum Glück gibt es auch andere wenig auffällige Lösungen, die bei verglasten Flächen in Häusern oder Wohnungen angewendet werden können.
Auch dieser Waldfalke kam unnötig ums Leben Foto: FLAP
Wir machen Sie mit zahlreichen Lösungen und Irrtümern bezüglich eines wirksamen Vogelschutzes bekannt. In den folgenden Kapiteln finden Sie Produkte, die im Online-Shop „Zelená domácnost“ (Grüner Haushalt) erhältlich sind. Weiter finden Sie hier Tipps zum Vogelschutz, die Sie mit ein wenig Geschick und Zeitaufwand problemlos selbst umsetzen können.
Ein Tag an einer Haltestelle Foto: DESOP
Glas wird zu einem zunehmend verwendeten Baustoff. Große Glasflächen werden bei großen Bürogebäuden, Einzelhandelsflächen oder sogar an sonnigen Teilen neuer Passivhäuser verwendet. Diese Flächen, sowie gewöhnliche Fenster, stellen aber eine tödliche Gefahr für Vögel dar, falls sie nicht mit geeigneten Sicherheitsmaßnahmen versehen werden.
Das verwirrt auch Menschen, geschweige denn Vögel – die Raiffeisen Versicherung. Foto: Tschechische Gesellschaft für Ornitologie
Ein fliegender Vogel sieht eine Glasfläche nicht als Hindernis, eher im Gegenteil. Sie widerspiegelt die Landschaft und scheint sicher für das Durchfliegen zu sein. Dieses Risiko wird durch die Verwendung von Spiegelglas, Eckfenstern oder hintereinander gereihten Fenstern erhöht.
Architektonisch erfolgreich, für Vögel tödlich Foto: DESOP
Freier Durchflug? Leider nicht Foto: Tschechische Gesellschaft für Ornitologie
Mit der zunehmenden Verwendung von Glas in menschlichen Gebäuden und der Ausbreitung von menschlichen Konstruktionen in Vogelzugkorridoren, steigt auch die Zahl der Vögel, die durch Kollisionen mit Glasscheiben getötet werden.
Besonders gefährlich sind Glasflächen bei Passivhäusern
Vögel sind nicht nur in Migrationskorridoren, sondern auch in Städten oder Dörfern gefährdet, in denen sie nach Nahrung oder einem Nistplatz suchen. Oft beendet sogar ein ungeschützter kleiner offener Dampfgarer für Gemüseanbau das Leben eines Vogels. Sehen Sie sich um, wie viele solcher Fallen jeder von uns unwissentlich vorbereitet hat.
Zum Glück gibt es Lösungen!
Es gibt viele Irrtümer darüber, wie effektiv der aktuelle Vogelschutz ist, der Vögel vor gläsernen Gebäudeteile schützen soll. Glaskollisionen gehören zur zweithäufigste Todesursache, an erster Stelle steht die Vernichtung ihres natürlichen Lebensraums.
Jedes Jahr sterben in Europa durch Glaskollisionen 100 Millionen Vögel, was auf einen mangelnden oder völlig fehlenden Vogelschutz zurückzuführen ist. Also fünfmal mehr als bei Verletzungen durch Hochspannungskabel und zehnmal mehr als durch Attacken von Hauskatzen.
Eine verglaste und ungeschützte Haltestelle des öffentlichen Verkehrs stellt eine tödliche Falle für viele Vögel dar. Foto: DESOP
Dies sind die häufigsten Irrtümer über den Vogelschutz:
Greifvögel-Silhouetten
Ein einziger Aufkleber mit einer Greifvogel-Silhouette schüchtert Vögel kaum ein und stellt somit keinen ausreichenden Schutz vor Kollisionen dar. Die Form des Aufklebers spielt keine Rolle. Wirkungsvoll sind lediglich mehrere Aufkleber in jeder beliebigen Form, die Vögeln dabei helfen, Fenster als mögliche Gefahr zu erkennen.
Die Tschechische Eisenbahn ist weiterhin davon überzeugt, dass ein einziger Aufkleber mit einem Greifvogel ausreichend ist. Foto: Tschechische Gesellschaft für Ornitologie
Ein Aufkleber beliebiger Form (inkl. Spezialaufkleber mit UV-Effekt)
Ein Aufkleber am Fenster schüchtert Vögel nicht ein. Ein Aufkleber deckt nur einen kleinen Bereich des Fensters ab, weshalb die Vögel nicht ausreichend auf die drohende Gefahr aufmerksam gemacht werden.
Selbst diesem Spatz rettete eine einzige Silhouette nicht das Leben.
Foto: DESOP
Silhouette einer Eule
Vögel erkennen sehr schnell, dass die (normalerweise plastische) Silhouette einer Eule keine Bedrohung darstellt. Diese Art der Abschreckung schützt Vögel nicht vor Kollisionen mit Glas.
Magnetfeld
Einige Vogelabwehrmittel nutzen das Magnetfeld, das theoretisch den geomagnetischen Orientierungssinn von Vögeln stört und sie zwingt, die betroffene Umgebung zu meiden. Diese Methode ist jedoch bei Kollisionen mit Glas völlig unwirksam.
Detaillierte Informationen zum Schutz von Vögeln finden Sie im Kapitel Wie wir helfen können – Schutz von Vögeln vor Glaskollisionen.